Liebe Freundinnen und Freunde von Kunst am Waidmarkt,
die Würfel sind gefallen, unser Verein ist Geschichte.
Nach 30 Jahren haben wir uns verabschiedet und den Verein in der Mitgliederversammlung am 28. Juli 2022 aufgelöst.
Die Gründe sind vielschichtig, aber in erster Linie sind wir an dem mangelnden Interesse der Behörde an der Fortführung unserer langjährigen und erfolgreichen Kooperation und insbesondere der erforderlichen Unterstützung gescheitert.
Die Zeiten ändern sich, die handelnden Personen ändern sich, das muss man akzeptieren.
Als wir vor 30 Jahren voller Enthusiasmus für unsere Idee gestartet sind, hatten wir es natürlich auch mit vielen Skeptikern zu tun, aber wir hatten eine Behördenleitung auf unserer Seite, die ebenfalls neugierig auf die Idee war, Polizei und Bevölkerung unter dem Dach der Kultur einander näher zu bringen. Daraus hat sich eine langjährige gegenseitige Unterstützung entwickelt, die sicherlich auch zur Förderung der polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit beigetragen hat.
Wo hat es das schon gegeben, dass in einem Polizeipräsidium über Jahrzehnte die Crème de la Crème der deutschen Kabarettszene aufgetreten ist? Und immer volles Haus, und immer mindestens die Hälfte des Publikums aus der Bevölkerung, die sich aus diesen Anlässen immer entspannter ins Präsidium wagte. Zunächst in das alte Präsidium am Waidmarkt, wo wir in dem sogenannten „Großen Vortragssaal“ tagten, der allerdings so klein war, dass die letzten Gäste immer auf dem Klavier sitzen mussten. Dann nach dem Umzug nach Kalk, in das wirklich große Forum, in dem man bis zu 400 Gäste unterbringen konnte und das oft bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Wir hatten viele Nachahmer, Gerichte und andere Polizeibehörden sind unserem Beispiel gefolgt. Aber wir sind stolz darauf, die ersten gewesen zu sein.
Unsere Polizeipräsidenten, zuletzt Jürgen Mathies, haben unsere Arbeit aktiv unterstützt und oft unsere Veranstaltungen eröffnet. Sie haben die Gäste begrüßt und gerne die Gelegenheit genutzt, mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Künstlerinnen und Künstlern aber auch mit den Kolleginnen und Kollegen ungezwungen ins Gespräch zu kommen.
Mit den Einnahmen, die dem Verein verblieben sind, haben wir innerbehördliche Kulturprojekte finanziert, z.B. Mitarbeiterfotoausstellungen, Kunstbazare, künstlerische Matinees, Sportlerehrungen etc.
Aber auch in die Stadtteilgesellschaft haben wir hinein gewirkt und jahrelang das Projekt KalkKunst unterstützt. Nicht zuletzt haben wir in Kooperation mit der Behörde über Jahrzehnte der lit.Cologne einen Stammplatz gegeben, die es spannend fand, im Polizeipräsidium Krimilesungen durchzuführen.
So blicken wir mit Stolz aber auch ein wenig Wehmut auf die letzten 30 Jahre zurück. Wir bedanken uns bei den vielen tollen Künstlerinnen und Künstlern, die uns die Ehre gegeben haben, den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und für die Treue unseres Publikums.
Manchmal entsteht aus einem Ende ja auch was tolles Neues, in diesem Sinne wünschen wir dem Polizeipräsidium Köln, „unserer“ Behörde, eine erfolgreiche kulturelle Zukunft.
Falls unsere lieben Gäste uns noch ein paar Worte zum Abschied sagen wollen, würden wir uns freuen. Wir lassen unsere Website noch für das Abwicklungsjahr bestehen, im Juli 2023 schalten wir sie dann endgültig ab.
Herzliche Grüße und danke für die vielen Jahre
Ihre und Eure
Ute Janas, Vorsitzende KaW e.V.
Udo Behrendes, 2. Vorsitzender
Michael Lieneke, Schriftführer
Horst Gebauer, Schatzmeister
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Kommentare
Schade
liebe freunde & kollegen,
schade und auch glückwunsch für die tolle arbeit, die ihr gemacht habt die jahre.
und die diversen auftritte, veranstaltungen, die wir unter der schirmherrschaft "der" polizei hatten.
ob zu köln, zum tod oder zum klüngel und einmal sogar mit rainer auf dem schiff auf dem rhein.
in bester erinnerung
aber es geht weiter. so oder so und seid ganz herzlich gegrüßt
Martin Stankowski
martin-stankowski.de
Danke
Hallo,
danke für euer langjähriges Engagement, Wilfried Schmickler ist immer gerne bei euch aufgetreten!
Viele Grüße
Winni Rau
Es ist einfach nur traurig
Offensichtlich gehörte es zur Leitkultur des Kölner Polizeipräsidiums unter der Leitung des (ehemaligen, 2017-2022) Polizeipräsidenten Uwe Jacob, dass Kulturveranstaltungen nichts im Polizeipräsidium zu suchen haben. Anders lässt sich die Entscheidung gegen „Kunst am Waidmarkt“ wohl kaum erklären.
Man muss es sagen, wie es ist: „KaW“ musste nicht aufhören, weil es über die langen Jahre an Zuspruch gefehlt hätte (das Forum als Veranstaltungsort war bis zum Schluss immer gut besucht, meistens sogar rappelvoll), es musste aufhören, weil PP a.D. Jacob die grundlegende Idee seiner Amtsvorgänger nicht verstand oder nicht verstehen wollte.
Was die ehemaligen Kölner Polizeipräsidenten, angefangen bei Jürgen Roters über Klaus Steffenhagen, Wolfgang Albers bis hin zu Jürgen Mathies nicht nur verstanden, sondern nachgerade vehement unterstützten, war doch dies: Mit den Veranstaltungen von „KaW“ wurden Bürgerinnen und Bürger ins Polizeipräsidium eingeladen. Der Rest ergab sich zwangsläufig und entsprach der Kernidee: Die Begegnung zwischen ihnen und Polizeibeschäftigten, Gespräche, sich kennen lernen und letztlich besser verstehen. Und dies vor dem Hintergrund von Kulturveranstaltungen.
Die geniale Idee des Jahres 1992, die anfangs durchaus Zweifel an ihrer Realisierbarkeit aufkommen ließ, hat sich in den folgenden Jahrzehnten als richtig und vor allem als erfolgreich erwiesen. Umso mehr schmerzt Jacobs Entscheidung.
Im ministeriellen Erlass über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Nordrhein-Westfalen heißt es u.a.: „Die Öffentlichkeitsarbeit umfasst Maßnahmen zur Pflege der Beziehungen zwischen der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern sowie zur Förderung der behördeninternen Kommunikationsstrukturen.“
Bleibt nur zu hoffen, dass der neue Polizeipräsident diese Textstelle anders interpretiert, als sein Vorgänger.
Zum Schluss noch mein persönlicher Dank an all die verantwortlichen und helfenden Menschen, die über fast drei Jahrzehnte „Kunst am Waidmarkt“ möglich gemacht haben.
Gerd Diefenthaler, Köln
Mach et jot
Liebes KaW-Team,
mit Bedauern habe ich von Eurer Vereins-Auflösung gehört.
KaW gehörte seit jeher zum Polizeipräsidium Köln.
Euer Konzept, Bürger und Polizei unter dem Dach von Kunst und Kultur zuvereinen, ist bei jeder der zahlreichen Veranstaltungen aufgegangen.
Somit werdet Ihr als verbindendes Element dem PP Köln sehr fehlen.
Allen Aktiven im Verein wünsche ich von Herzen alles Gute und sage „Danke“ für viele Jahre Kultur!
Frank Wißbaum
Wie schade!
Liebe Kunst am Waidmarkt-Macher,
wie konnte das nur passieren? Solche guten und außerordentlich sinnvollen Projekte werden anderweitig gesucht und scheitern meistens an fehlenden engagierten Machern. Oder an den geeigneten Örtlichkeiten. Hier ist alles bestens vorhanden und wird aus der Hand gegeben!
Und die Künstler können gerade heutzutage jede Auftrittsmöglichkeit gebrauchen.
Hoffentlich findet sich noch ein Einsehen.
Schönen Gruß und danke für die schönen Abende
Rainald und Katharina Delille
Kunst am Waidmarkt
Es ist traurig, solche Nachrichten zu hören. Hier im Lipperland bekommt man die wahren Gründe dieser Entwicklung und Entscheidung natürlich nicht mit, aber was man allseits so hört, ist dies nicht mehr die Polizei, die ich von 1964 - 2007 erlebt und gelebt habe. Anbei ein paar Fotos vom 16.11.07 mit der Star-Club- Legende Horst Fascher. Eine der vielen Veranstaltungen, die wir miterleben durften. Dem ganzen Team von „Kunst am Waidmarkt“ nochmals ein herzliches Dankeschön!
Liebe Grüße aus Detmold Horst Köhler
Alles Gute und nochmals Danke
Hallo,
es ist schade, dass dies alles nun Vergangenheit ist.
Richard Rogler und ich erinnern uns gerne an die Vergangenheit.
Lieben Dank und jedem von Ihnen "alles Gute und nochmals Danke“.
Norbert Michulsky